Der Putenhof Heidemark in Wanzleben, den ich vor Kurzem besuchen durfte, betreibt Aufzucht und Mast von Hennen und Hähnen gleichermaßen. Männliche Puten brauchen zirka 21 Wochen bis zur Schlachtreife. Sie werden am Standort Wanzleben in großen, freundlich hellen Ställen mit Außenanlage gehalten, die sogenannte Louisiana Stallbauweise mit Außenklima. Die Fütterung und Wasserversorgung sowie das Öffnen und Schließen der Schutzrollos erfolgen vollautomatisch. Die Küken kommen aus eigener Brüterei.
Allerdings soll in Deutschland den Landwirten die Putenzucht durch neue Auflagen seitens des Landwirtschaftsministeriums noch mehr erschwert werden.
Im Moment gilt hierzulande eine Besatzdichte bei den Puten in Höhe von 52 bis 58 Kilogramm pro Quadratmeter Stall, je nach Geschlecht. Dies ist eine von der Initiative Tierwohl selbst gewählte Grenze für Deutschland. Im europäischen Ausland sind es 65 bis 70 Kilogramm.
Der Plan des Landwirtschaftsministeriums sieht eine Besatzdichte von 35 bis 40 Kilogramm vor. Dies würde für die Putenhalter einen gewaltigen Ertragseinbruch bedeuten. Das Resultat wären steigende Preise, wahrscheinlich immer mehr Importe von Tieren aus Ländern, denen das Tierwohl wenig bedeutet und die unter niedrigem Standard produzieren, und im schlimmsten Fall ein Aus für die Putenhaltung in Deutschland.