Auf einer Veranstaltung der Stipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung durfte ich mit 70 Studenten im Hans-Dietrich Genscher Haus in Berlin eine spannende Diskussion zum Thema „Gentechnik: Die Landwirtschaft der Zukunft“ führen.
Bei diesem kontrovers diskutierten Thema stand nicht die Polarisierung der jeweiligen Positionen zum Thema Gentechnik im Vordergrund, sondern vielmehr die Suche nach Kompromissen. Das Zusammenführen konträrer Meinungen wurde durch ein markiertes Spielfeld visualisiert.
Die Gegner der klassischen grünen Gentechnik lehnen eine gezielte genetische Veränderung der Pflanzengene durch Einbringung von Fremd-Genen ab. Auf EU-Ebene ist die Anwendung von grüner Gentechnik verboten, weil es noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über die langfristigen Auswirkungen auf den menschlichen Organismus gibt.
Andererseits brauchen wir dringend Lösungen im Bereich Pflanzenzüchtung, um die Herausforderungen der Welternährungssicherheit und die Anpassung an den Klimawandel bewältigen zu können. Wir benötigen Pflanzen, die mit weniger Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auskommen, die weniger Wasser und weniger Fläche benötigen und dabei gleichzeitig stabile und hohe Erträge gewährleisten.
Die neuen Pflanzenzüchtungsmethoden könnten einen wertvollen Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherung leisten. Eine dieser Züchtungsmethoden ist Genom-Editierung, welche eine Alternative zur klassischen Gentechnik darstellt. Über eine sogenannte „Genschere“ werden beim der Methode des CRISPR/Cas-Verfahrens bereits in der Pflanze vorhandene, günstige Eigenschaften stärker hervorgebracht.
Anders als bei der klassischen Gentechnik, wird bei diesen neuen, naturnahen Züchtungsmethoden kein fremdes Erbgut in das Gen eingesetzt. Dieses Genom-Editing ist eine neuartige Züchtungsmethode, die ein Schritt in die richtige Richtung ist.
Deshalb hat sich die FDP auf ihrem Parteitag Ende April für die Weiterentwicklung und Zulassung dieser neuen Pflanzenzüchtungsverfahren ausgesprochen. Einzelheiten sind dem beigefügten Parteitagsbeschluss zu entnehmen 👉 Zum Parteitagsbeschluss